In seinem Dokumentarfilm Der Netzwerker folgt Regisseur und Filmemacher Shaheen Dill-Riaz Sohel, einem dreizehnjährigen Jungen aus Bangladesh, der einer ungewöhnlichen Beschäftigung nachgeht. Sohel ist Netzwerker. Mit einer paar Mobiltelefonen ausgestattet reist er meist mit dem Boot auf die abgelegensten Inseln im Land, um die Einwohner dort wenigstens für einige Augenblicke mit dem Rest der Welt zu verbinden. Der Dokumentarfilm entstand 2011 als Koproduktion zwischen MAYALOK Filmproduktion und dem Sender 3sat.
Sieben Jahre lang durfte Sohel die Schule besuchen. Dann brach er ab, auf Wunsch seines Vaters. Schließlich gab es wichtigeres zu tun, nämlich Geld für die Familie anzuschaffen. Die Geschäftsidee des Vaters war ebenso einfach wie genial. Drei Mobiltelefone gab er dem Sohn mit auf den Weg, alle mit Karten unterschiedlicher Netzbetreiber versehen. Seither reist Sohel fast jeden Tag auf die zahllosen Inseln im nördlichen Bangladesch, um den Menschen dort den Kontakt mit der Außenwelt zu ermöglichen.
Für die Menschen ist Sohel, der Netzwerker die einzige Möglichkeit, mit Ihrer Familie und Ihren Verwandten in Kontakt zu bleiben. Denn die leben und arbeiten oft in anderen Städten oder im Ausland. Ein Festnetz existiert dort nicht und die Menschen sind fast alle bitterarm. Selbst wenn manche sich ein Mobiltelefon leisten könnten: Strom zum Aufladen der Akkus gibt es meist nicht. Also müssen die Menschen dort so lange warten bis Sohel wieder einmal vorbeischaut.
Filmemacher Shaheen Dill-Riaz begleitet Sohel auf seinen Reisen in die entlegensten Winkel und Regionen Bangladeschs. Dill-Riaz’ Erfahrungen aus seinen anderen Filmen,wie Korankinder oder Eisenfresser sind als subtiler Unterton stets spürbar. Der Regisseur zeichnet ein gefühlvolles Portrait eines jungen Menschen, der seine Kindheit auf ungewöhnliche Weise hinter sich lässt.
[gap size=“30px“] [custom_headline type=“left“ level=“h5″ looks_like=“h6″ accent=“true“]Pressematerial: Der Netzwerker[/custom_headline]